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CHATEAU LOBKOVICE

EINE KURZE GESCHICHTE

Chateau Lobkovice hat eine lange Geschichte, die eng mit der Familie von Lobkowicz verbunden ist und das Leben im Dorf durch die Jahrhunderte mitgeprägt hat. Mikuláš Chudý von Újezd, der Gründer des Hauses Lobkowicz, kaufte 1409 die ursprüngliche Holzburg am linken Elbufer und ließ sie zu einem größeren gotischen Turmbau umbauen, dessen Kern ein dreigeschossiger, prismatischer Turm aus Bruchstein war. Nach turbulenten Zeiten bauten neue Besitzer das Schloss im Renaissancestil um (erste Erwähnung um 1610). 1616  kaufte Polyxena von Lobkowicz das Schloss zum 47. Geburtstag ihres Mannes Zdeněk Lobkowicz.  Leider folgte der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) und die Burg erlitt schwere Schläge. 1679 erweiterte Fürst Ferdinand August Lobkowicz das Schloss um einen Barockteil und beauftragte dafür den berühmten Baumeister Antonio di Porta. Im Jahr 1829 verkaufte die Familie Lokowicz das Schloss an den einflussreichen Rechtsanwalt Jan Měchura, dessen Tochter den berühmten tschechischen Historiker František Palacký heiratete, der sich häufig im Schloss aufhielt und hier seine berühmte Geschichte der tschechischen Nation schrieb. Im Jahr 1897 kehrte das Schloss an die Familie Lobkowicz zurück, bis 1948 das kommunistische Regime das Gebäude beschlagnahmte. Nach der Samtenen Revolution und dem Ende des Kommunismus im Jahr 1989 musste der enteignete Besitz, leider in baufälligem Zustand, an seine rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben werden. Seitdem ist Chateau Lobkovice bis heute wieder in Familienbesitz. Die Geschichte wird fortgesetzt…

FAMILIE LOBKOWICZ

Die Familie Lobkowicz (modern tschechisch Lobkovic, Plural Lobkovicové; Lobkowitz auf Deutsch) ist eine der ältesten, noch existierenden böhmischen Adelsfamilien aus dem 14. Jahrhundert. Zuerst wurden Lobkowiczs als Angehörige des nordostböhmischen Adels erwähnt. Mikuláš Chudý ("der Arme") z Újezda (später z Lobkovic) war ein bedeutender Politiker des 15. Jahrhunderts. Bohuslav Hasištejnský z Lobkovic war Schriftsteller und Dichter. Sein Bruder Jan Hasištejnský z Lobkovic war Diplomat und Pilger in das Heilige Land. Zdeněk Vojtěch Popel z Lobkowic war der Vorsitzende der Katholischen Partei im Böhmen des frühen 17. Jahrhunderts. Jiří Kristián z Lobkowicz war ein böhmischer Politiker und Ende des 19. Jahrhunderts Vorsitzender des böhmischen Landtags. 1918/1919 schafften sowohl Österreich als auch die Tschechoslowakei den Adel einschließlich seiner Titel und anderer Vorrechte ab.

Heute gibt es vier Hauptzweige der Familie: die Roudnice Lobkowiczs, die Křimice Lobkowiczs, die Dolní Beřkovice Lobkowiczs und die Mělník Lobkowiczs. Das historisch bekannteste Mitglied der Familie Lobkowicz ist wohl Joseph Franz Maximilian Lobkowicz (1772-1816), der Mäzen Beethovens. Er war der Widmungsträger einiger der größten Werke des Komponisten, darunter die 3. (Eroica), 5. und 6. Symphonie und die Streichquartette Opus 18.  

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